Die Pläne für ein Neubauvorhaben am Neustädter See sind jetzt öffentlich. Falls der Stadtrat zustimmt, könnten neben Wohnungen neue Attraktionen anstelle der alten Gaststätte entstehen. Die Investorenpläne skizzierten die Volksstimme in einem ersten Artikel.
Nicht länger im Trüben fischen müssen all jene, die sich um ein markantes Areal am Neustädter See sorgen. Es geht um die ehemalige Wohngebietsgaststätte „Seeblick“ und deren Umfeld – unter anderem auch um den kleinen Parkplatz, der von den Besuchern des städtischen Naherholungszentrums samt Strandbad genutzt wird. Ein Investor hat hier seine Pläne vorgelegt, die zunächst im Stadtrat und in dessen Gremien beraten werden. Begleitet wird das Vorhaben vom Projektentwicklungsbüro „Arcers Architects + Engineers“.
Das Gelände umfasst eine Fläche von knapp 10.000 Quadratmetern. Herzstück der Bebauung ist ein Hochhaus mit 18 Etagen und Sockelgebäude mit drei Etagen auf dem Grund des bisherigen „Seeblicks“. Außerdem soll es ein Park- und Bootshaus sowie einem Wellnessbereich und einen neuen Bootsanleger geben.
Wohnungen entstehen
Das Hochhaus würde ein weithin sichtbares neues architektonisches Ausrufezeichen am Rand des Sees setzen. Mit einer Höhe von rund 62,5 Metern überragt es die 16-Geschosser aus DDR-Zeiten, von denen auf der Südwestseite des Sees noch vier stehen. Die Planung für ein Hochhaus auf dem Grundstück des Seeblicks sieht vor, das ab der dritten Etage ebenfalls Wohnungen für neue Nachbarn am Neustädter See bieten soll. Mehr als 11.000 Quadratmeter an Wohnfläche sollen auf den Markt kommen.
Neue Gastronomie am See
Für viele Menschen im Quartier und weit darüber hinaus freilich auch die Frage: Was wird diese Seite des Neustädter Sees neben dem Bayerischen Krug und dem Saisonbetrieb im Strandbad für sie künftig bieten? Die erste gute Nachricht: Im Bereich der früheren Wohngebietsgaststätte wird es in Zukunft Angebote geben. Details dazu, welche Art von Gastronomie hier geplant ist, ist momentan noch nicht bekannt. Klar ist jedoch: Im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss ist an der Südost-Ecke eine Gastronomiefläche mit Wintergarten geplant. Diese soll von der Straße aus zugänglich sein. Die restlichen Flächen des Erdgeschosses in dem Sockelbau sind für gewerbliche Nutzungen vorgesehen, „die den Bewohnern zugutekommen sollen“, heißt es in einem Schreiben des Investors an die Magdeburger Stadtverwaltung.
Wohlfühl-Oase am See
Ein weiteres Gebäude mit einer Grundfläche von knapp 190 Quadratmetern und einer Höhe von circa 4,40 Metern ist als Wellnesshaus konzipiert und soll sich direkt am See befinden. Dieses zweigeschossige Bauwerk soll einen Sauna- und Wellnessbereich beherbergen, einschließlich Solarium, Massagebereichen, Ruhezonen und einer Dachterrasse zur Entspannung von Körper und Geist. Für die Abkühlung der Saunagäste ist ein Zugang zum See vorgesehen, der jedoch ausschließlich den zahlenden Gästen während ihres Besuchs zur Verfügung steht. Außerhalb dieser Zeiten wird das Baden durch entsprechende Beschilderung untersagt. Auch ein neuer Bootssteg soll geschaffen werden, an dem Besucher Boote ausleihen können. Mit der Schließung der Gaststätte „Seeblick“ nämlich wurde auch der bestehende Bootsanleger außer Betrieb genommen und abgesperrt.
Park und Parkhaus
Der bisherige Parkplatz soll einer kleinen Parkfläche samt Kinderspielplatz weichen. Ihn soll ein drittes Gebäude ersetzen. Das von den Investoren geplante Parkhaus selbst erstreckt sich über drei geschlossene Geschosse sowie ein offenes Parkdeck auf dem Dach. Mit einer Grundfläche von etwa 1.800 Quadratmetern bietet es Platz für rund 200 Pkw. Ein Teil der Stellplätze soll öffentlich zugänglich sein. In diesem Gebäude ist auch das Lager für Boote und Zubehör des Bootsverleihs vorgesehen, der am Seeufer wiederbelebt werden soll.
Kommentar schreiben