Städtebau und Bautypen in der DDR

Städtebau in der DDR

 

Bis 1955 wurden neue Siedlungen in traditioneller Bauweise. Es wurde auf räumliche Wirkung, Plätze und Akzentsetzung geachtet – im Sinne der 1920er und 1930er Jahre, wenn auch in Formensprache des realen Sozialismus.

In der Zeit von 1955 und 1965 wurde die Technologie zur Wohnraumerstellung grundlegend reformiert. Das traditionelle Bauen wurde eingestellt und die Baubranche in die Volkswirtschaft eingegliedert und somit das Bauen industrialisiert. Mit diesem Zeitpunkt wurden alle städtebaulichen Erfahrungen und Richtlinien über Bord geworfen.

Das Baugewerbe war von 1965 bis 1970 komplett auf die industrielle Fertigung von Fertigelementen umgestellt und konnte einheitliche Stapelwohnungen erstellen. Es wurde der Versuch unternommen, die größeren Neubaukomplexe zu spezifisch sozialistischen Lebensumwelten auszuformen.

Die politische Führung der DDR beeinflusste diese Phase von 1970 bis 1979 durch ein gewaltiges Wohnungsbauprogramm. Alle Städte, in denen ein Bevölkerungszuwachs zu erwarten war, sollten sich nach Vorgabe extensiv entwickeln und es wurden Konzepte für Trabantenstädte entwickelt. Diese Städte wurden im „Baukastenprinzip“ mit wenigen Gebäudetypen, aufgrund der eingeschränkten industriellen Variation bei der Fertigung, gegliedert.

1979 wurde das Bodengesetz verabschiedet und somit das ungehinderte Ausbreiten der neuen Siedlungsbereiche zu Gunsten der Landwirtschaft unterdrückt. So mussten für das Versiegeln von landwirtschaftlicher Fläche Entschädigungen entrichtet werden. Dieses hatte zur Folge, dass in zahlreichen Siedlungen nachverdichtet wurde (Lückenschließungen und Blockergänzungen). Weiterhin wurde nun ältere Bausubstanz in den Städten modernisiert um so die Versiegelung in den Randbereichen der Städte zu unterbinden.

 

Die Bautypen in Magdeburg Nord

 

Vom Typ WBS 70 gibt es Variationen mit unterschiedlicher Geschosshöhe im selben Block.

Der Typ QP 64 wurde ebenfalls in Magdeburg errichtet, wobei hier eine Modifikation stattfand: M 10 als 10-geschossige Variation.

Das PH 16 (Punkthochhaus) ist ein 16-geschossiger Gebäudetyp, der vom VEB Wohnungsbaukombinat Erfurt entwickelt wurde. Es gibt zahlreiche Modifikationen, wie jene in Magdeburg. Allgemeines Merkmal ist jedoch: quadratisch und ohne Balkone.

Die Schulgebäude sind im Typ "Erfurt 2" errichtet.

 

Jetzt erhältlich - Ausgabe 63
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Schulprojekt 1979/80, Klasse 4b, Neruda POS auf einen Blick
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